Ein Zahnimplantat bei Zahnverlust ist teuer, aber es schenkt Kronen, Prothesen und Brücken neuen Halt. Was Sie über die künstlichen Zahnwurzeln wissen müssen.
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Ersatz-Zahnwurzel. Es dient nach dem Verlust eines Zahnes als neue Befestigungsgrundlage und funktioniert wie eine Art Dübel. Das Zahnimplantat wird bei örtlicher Betäubung direkt im Kieferknochen fixiert. Zahnärzte sprechen in diesem Fall von einem enossalen (in dem Kieferknochen befindlichen) Implantat. Der Zahnimplantatskörper verwächst nach der Verankerung mit dem Kieferknochen, er darf also keine Abwehrreaktionen des Organismus hervorrufen.
Bis Patienten wieder richtig und sicher kauen können, vergehen in der Regel zwischen drei bis acht Monate. Erst im Anschluss daran wird ein Hals- und Kopfteil eingesetzt und darauf kann dann eine künstliche Zahnkrone befestigt (z. B. zementiert) werden.
Zahnimplantat: Was sind die Vorteile?
Mit Hilfe von Zahnimplantaten lassen sich Kronen, Prothesen und Brücken sicher befestigen. Die Behandlung ist langwierig und teuer, bietet jedoch viele Vorteile:
- lange Haltbarkeit
- stabiler Sitz
- natürliches und sicheres Gefühl beim Kauen
- keine Beschädigung der Nachbarzähne
- mehr Zufriedenheit mit der Zahnersatzlösung bei Patienten
Zahnimplantat: Wann ist ein Implantat nötig?
Wann ein Implantat sinnvoll ist, entscheiden je nach Indikation Zahnarzt und Patient gemeinsam.
Das spricht für ein Zahnimplantat:
- zahnloser Unterkiefer, der einer Vollprothese nicht genügend Halt bietet
- eine oder mehrere große Zahnlücken (2-3 fehlende Zähne), da Brücken durch die fehlenden „Stützpfeiler“ keine lange Lebensdauer haben
- verkürzte Zahnreihen (Verlust der hinteren oder aller Backenzähne)
- Einzelzahnersatz (problematisch, da die Nachbarzähne als Brückenpfeiler dienen und abgeschliffen werden müssen)
Das spricht gegen ein Zahnimplantat:
- schwere Erkrankungen wie Knochen- und Stoffwechselerkrankungen (z. B. schwere Diabetes), Herzerkrankungen, Blutungsneigung
- Einnahme von bestimmten Medikamenten (z. B. Kortison, Immunsuppressiva, Zytostatika)
- krankhafte Veränderungen der Mundhöhle (Schleimhaut, Kieferknochen)
- starkes Rauchen (mehr als 10 Zigaretten am Tag), da die Implantate nicht einheilen
Zahnimplantat: Wie lange hält ein Implantat?
Rund 90 Prozent der Zahnimplantate sitzen auch noch nach zehn Jahren stabil. Beim Ersatz eines einzelnen Zahnes ist die Erfolgsquote mit 100 Prozent nicht zu überbieten. Wichtig für die lange Lebensdauer eines Implantats ist eine gute Zahnpflege und Mundhygiene sowie die regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt.
Zahnimplantat: Was kostet die Behandlung?
Ein Implantat kostet zwischen 1800 bis 3000 Euro. Mit folgenden Kosten müssen Sie rechnen:
Kosten für implantologische Leistungen
Gemäß SGB V darf die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für implantologischen Leistungen nicht übernehmen. Die Kosten für die implantologischen Leistungen rechnen Zahnärzte deshalb separat nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ab. Dazu zählen neben den Leistungen für die Implantation auch die Materialkosten für die Zahnimplantate und die Zubehörteile.
Ausnahmeregelungen gelten nach Tumoroperationen oder einem Unfall, wenn die zahnmedizinische Versorgung sonst nicht möglich ist. Dann übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die implantologischen Leistungen und den Zahnersatz auf den Implantaten.
Kosten für den Zahnersatz auf den Implantaten (Krone, Brücke, Prothese)
Die Krankenkassen zahlen feste Zuschüsse für den Zahnersatz auf den Implantaten (nicht für das Implantat selbst), ganz gleich, welche Therapieform gewählt wird.
Je nach Befund und vorgesehener „Standardtherapie“ wird die Höhe des Zuschusses festgelegt. Mehr Informationen zu Festzuschüssen bei Zahnersatz.